Customer Journey Marketing

Zuletzt aktualisiert: 30.10.2023

Wie du Fremde zu Kunden machst - Die Customer Journey im Online Marketing

Wenn du dein Online Marketing startest, stehst du vor einiger ellenlangen To-Do-Liste. Da warten nicht nur die Basics wie eine gute Website oder der Google My Business Eintrag auf dich. Im Online Marketing geht’s um viel mehr. Um Sehr viel mehr. 

User, die online unterwegs sind, möchten nicht mehr mit Werbung zugeballert werden. Sie möchten lernen, sich austauschen, entertaint und berührt werden. Und genau diese Bedürfnisse kannst du aufgreifen, um deine potenziellen Kunden auf dich aufmerksam zu machen und gutes Online Marketing zu betreiben.

Dafür ist es wichtig, die Reise des Kunden, der sogenannten Customer Journey, zu kennen. In diesem Artikel wirst du erfahren, wie du die AIDA PLUS Formel in die Kundenreise integrierst und warum du keine Kaltakquise dafür brauchst. Und ja, das Plus habe ich dreisterweise einfach hinzuaddiert. Denn ein ganz entscheidender Schritt darf hierbei nicht fehlen. Um welchen es sich handelt, wirst du gleich erfahren.

Vom Fremden zum Powerfan: Online Marketing und Customer Journey für Selbstständige

Die Definition der Customer Journey

Wikipedia definiert die Customer Journey im Marketing so:

“… bezeichnet einzelne Zyklen, die ein Kunde durchläuft, bevor er sich für den Kauf eines Produktes entscheidet.”

Wichtig zu wissen ist dabei, dass es sich nicht immer um die direkten Touchpoints mit dir und deiner Marke (z. B. Social Media Posts, Ads, Blogartikel) handeln muss, sondern auch indirekt möglich ist (durch Empfehlungen, Facebookgruppen, Austausch mit Kollegen etc).

Bevor der potentielle Kunde überhaupt in Erwägung zieht, dein Produkt zu kaufen, muss ihm erstmal bewusst werden, dass er dein Produkt/deine Dienstleistung oder Beratung braucht. 

Es gibt keine einheitliche Definition über die exakten Punkte der Kundenreise.

Grundsätzlich kannst du dich als Solopreneur an der altbewährten AIDA-Formel orientieren. Gleichzeitig hat sich aber die Kundenreise so verändert, dass sich in der AIDA-Formel ganz unterschiedliche Stadien befinden können. Ich möchte dir diese Formel trotzdem nicht vorenthalten, denn sie kann, gerade zu Beginn, sehr hilfreich sein

Damit du sie für das Online Marketing bestmöglich anpassen kannst, habe ich an die AIDA-Formel noch mein persönliches “PLUS” angehängt. Das PLUS steht in diesem Fall für den Powerfan. Dieser rundet die Reise deines Kunden ab.

Die AIDA-Formel für die Kundenreise

Starten wir mit der Formel und welche Stufen dein potenzieller Kunde durchläuft.

A (Attention) = Aufmerksamkeit

Dein potenzieller Kunde wird auf dich aufmerksam.
Durch

  • einen Social Media Beitrag
  • durch eine Ads auf Facebook & Co.
  • durch Gespräche mit Kolleginnen etc.

Dein Kunde weiß in diesem Schritt, dass es dich und dein Unternehmen gibt.

Dieser erste Schritt kann völlig aus dem Nichts passieren (z. B. durch Ads, Gespräche, Facebookgruppen etc.) oder auch aktiv durch die Suche über Google oder Pinterest.

Aufmerksamkeit erzeugst du durch deinen Content. Und zwar deinen gesamten Content wie Website, Instagram, Facebook, Blogartikel etc.

Eben jeglichen Content, der frei im Netz verfügbar ist.

I (Interest) = Interesse

Der Kunde beginnt, sich für dich und deine Marke zu interessieren. Weil du gute Inhalte und Lösungsansätze anbietest.

Das kannst du auf völlig verschiedenen Kanälen tun:

  • Instagram
  • Facebook
  • deinem Blog
  • deinem Podcast etc.

Er wird zum Follower.

Oder er besucht deine Website, entdeckt dein Freebie und schnappt sich dieses.

Dein Freebie erzeugt Neugier und klingt nach der Lösung, die er gerade braucht. Deshalb abonniert er deinen Newsletter.

D (Desire) = Wunsch

In deinem potenziellen Käufer reift der Wunsch, dein Produkt zu kaufen bzw. dein Coaching, deine Dienstleistung zu buchen. Er möchte eine Lösung für sein komplettes Problem und nicht nur für ein kleines Teilchen (siehe Freebie).

A (Action) = Handlung

Erst nachdem er diese Phasen durchlaufen hat, wird die gewünschte Handlung deines Kunden in Angriff genommen: Er kauft/bucht.

Keine zeitliche Bindung

Alle diese Phasen sind zeitlich nicht gebunden. Von der Kaufentscheidung innerhalb von 30 Minuten bis hin zu der Ausweitung der Phase bis zu einem Jahr ist alles möglich.

Gerade online hat sich dieses Verhalten noch einmal stark verändert. Kunden kaufen meist nicht mehr sofort, so wie man es noch aus der Offline-Geschäftswelt kennt. Sie wollen sich erst einmal informieren und austauschen.

AIDA PLUS - Das PLUS steht für POWERFAN

Ein weiterer Punkt, den du in die Journey aufnehmen kannst, ist die Phase nach der Kaufentscheidung. Der Kauf ansich soll deinem Kunden Freude bereiten. Gerade bei hochpreisigen Produkten und Coachings darfst du dich ins Zeug legen. 

Aber auch bei kleinen Produkten und Tiny Offers musst du den Kaufprozess so angenehm wie möglich gestalten.

Die Phase nach dem Kauf darfst du ebenfalls nicht unbeachtet lassen. Wenn dein Kunde von deiner Leistung oder dem Produkt so richtig begeistert ist, wird er darüber sprechen. Offline. Online. Freunden. Im Netzwerk. Und damit hast du einen ganz wichtige Gruppe kreiert: Den Powerfan!

Diese Gruppe ist für deinen nachhaltigen Erfolg enorm wichtig, denn er empfiehlt dich weiter, er teilt deine Inhalte, er spricht über dich und beschert dir so kostenlose Reichweite. Außerdem werden diese Kunden auch wieder bei dir kaufen. 

Überzeuge also vollends deine Kunden, denn aus Kunden Powerfans zu machen, ist die Königsdisziplin.

Customer Journey Kundenreise Kunden Akquise Online Marketing auf Instagram Content Strategie (2)

Kalt, warm, heiß - Warum du Kaltakquise für gutes Online Marketing nicht brauchst

Du kennst jetzt die wichtigsten Phasen, die dein Kunde durchläuft, bevor und während er sich für dein Produkt entscheidet. 

Vielleicht stellst du dir die Frage, wie du es schaffst, die ganze Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen?

Eins vorweg: Kaltakquise brauchst du nicht!

Kaltakquise ist gerade auf Social Media zu einer wahren Plage geworden. Mir werden mindestens 5 Nachrichten pro Woche geschickt, gerne auch Sprachnachrichten, die so beginnen: 

“Hey, servus Liiiiisaaaaa! Ich bin ganz zufällig auf dein Profil gestoßen und das, was du machst, klingt ja super interessant. Ich kann dich dabei unterstützen, in 6 Wochen 6-stellige Umsätze zu generieren, lass uns doch mal austauschen, ob das für dich interessant ist… BLA BLA BLUBB”.

Aus eigener Erfahrung und auch aus meinem Umfeld, kann ich dir versichern, dass du als höchst unprofessionell angesehen wirst, wenn du diese Show abziehst. Also lass es lieber gleich bleiben und nutze eine Online-Marketing-Strategie, die wirklich nachhaltig funktioniert. Gutes Content Marketing unterstützt dich dabei enorm.

Die unterschiedlichen Temperaturen deiner potenziellen Zielgruppe

Klären wir mal, was überhaupt kalte, warme und heiße Kontakte sind. Damit wirst du deine potenzielle Zielgruppe sinnvoll einordnen können. So lässt sich leichter herauskristallisieren, in welcher Stufe sich diese Menschen befinden.

Kalte Kontakte (das sind Menschen, die noch nie von dir gehört haben, die dich nicht kennen oder wissen, wofür du die Expertin bist) erreichst du gut mit tollen Inhalten und mit zielgenauen Ads. Du kannst natürlich auch empfohlen werden und so indirekt dir einen Namen machen.

Warme Kontakte hingegen sind User, die schon einmal einen Beitrag von dir geliked haben, die dir folgen, die gerne deine Blogartikel lesen oder auch mal einen netten Kommentar schreiben. Sie wissen, wer du bist, was du machst und worin du richtig gut bist. Sie haben noch nichts bei dir gekauft und befinden sich eher noch auf der “Interessens-Schiene”.

Die wichtigste Gruppe bilden deine heißen Kontakte. Damit sind alle Menschen gemeint, die in deinem Newsletter sind und regelmäßig deine Inhalte konsumieren, die sich auf die Warteliste eingetragen haben oder auch ganz aktiv mit dir im Austausch stehen. Sie stehen kurz vor der Entscheidung, ein Produkt zu kaufen oder haben es bereits gekauft

Und genau um diese Menschengruppe darfst du dich ganz besonders bemühen. Kundenbindung, das gewisse Extra bieten, etwas, womit dein Kunde so gar nicht gerechnet hat, ist für diese Phase enorm wichtig.

Kontakte, die sich auf der heißen Phase befinden, kannst du zu Powerfans machen. Bei ihnen hast du die besten Chancen, dass sie dich weiterempfehlen, über dich sprechen und du so bekannter wirst.

Jeder Touchpoint bindet den User näher an dich

Zusammenfassend ist also jeder Touchpoint in der Kundenreise ein ganz wichtiger Bestandteil. Wecke erst die Aufmerksamkeit, erzeuge Interesse, bringe deine potenziellen Kunden dazu, sich noch näher mit dir zu vernetzen und sie schließlich von dir zu überzeugen.

Nutze Instagram, um neue Menschen auf dich aufmerksam zu machen. Mit einem überzeugenden Feed und inhaltlich genialen Beiträgen, wirst du so nicht nur neue Follower sondern auch Newsletter-Abonnent*inne und daraus soger Käufer*innen zaubern können.

 

Zuletzt aktualisiert am 23.06.2023